„Troublemaker“ Youtube

Es gab in den letzten Tagen ja durchaus einiges an Aufregung um Youtube und alle die „großen Namen“ die sich auf der Plattform rumtreiben. Aber auch im deutschen Raum gibt es wieder ein paar Dinge, über die man nur den Kopf schütteln kann.
Anbei nur ein kleiner Auszug aus den vergangenen Tagen, die ich mir gerade spontan einfallen:

  • Der weltweit größte Youtuber „PewDiePie“ droht mit der Löschung seines Kanals bei 50 Millionen Abo´s, am Ende war es ein PR-Gag dem sein „kleiner“ Zweitkanal zum Opfer fiel
  • Der Youtuber „Gusi“ dreht ein Video in dem er sich angeblich „selbst per Post verschickt“ und die Sache aus dem inneren des Paketes filmt. Das Video erhält eine extrem große Aufmerksamkeit und Rückmeldungen aus der Youtube-Community, auch nachdem es als Fake entlarvt wurde
  • Diverse „24 Stunden Challenges“ bei denen sich die deutschen „Top-Youtuber“ über Nacht bzw angeblich 24 Stunden lang in einem Geschäft, einem Restaurant oder einer Schule einsperren lassen und dies filmen, gefolgt von Kritik, Anzeigen und Uneinsichtigkeit der Verursacher

Ich frage mich was aus Youtube geworden ist?! Wie kann so ein „Müll“ so erfolgreich sein? Das Niveau des RTL-Nachmittagsprogramms ist leider schon mehr als erreicht – auch wenn es natürlich auch guten und hochwertigen Content auf der Videoplattform gibt.

Neuer Algorithmus sorgt für Wirbel

Aber nicht nur in Sachen Content kocht es aktuell auf der größten Video-Plattform der Welt – denn es gab anscheinend Neuerungen bei den Algorithmen, mit denen Youtube den Zuschauern Videos vorschlägt oder sie nach dem Anschauen auf neue Videos weiterleitet.

Das prekäre daran: Youtube schweigt dazu vehement, es gibt selbst auf Anfrage keinerlei Auskunft!
Nachdem einige deutsche Youtube-„Größen“ wie Rewinside oder BibisBeautyPalace sich schon vor einigen Wochen über sinkende Aufrufe beschwert haben, scheint dieses Phänomen nun doch größere Ausmaße anzunehmen.

Immer mehr deutsche aber auch internationale Youtube beklagen sich über extrem niedrige Aufrufzahlen und sinkende Abonennten. So geben beispielsweise Melina Sophie, MissesVlog oder CommanderKrieger an, bei Videouploads per se bis zu mehrere hundert Abonennten zu verlieren – ohne jeglichen nachvollziehbaren Grund.

Gleichzeitig tauchen wohl auch die Videos für Youtube-Kanäle die man abonniert hat seltener in den Abo-Boxen auf der Startseite oder in den Vorschlägen rechts auf – ein Umstand der mir selbst auch schon aufgefallen ist.

Nachweisbar ist das unter anderem durch die verweisenden Quellen auf die Videos. Wo die meisten Aufrufe bisher von youtube-internernen Vorschlägen nach/neben anderen Videos kamen, sinkt dieser Wert nun in die einstelligen Prozentzahlen.

Etwas genauer und detaillierter erklären RobBubble und David Hain es im Video, das ich am Anfang des Beitrages verlinkt habe – sie arbeiten dabei auch unter anderem den Fall PewDiePie auf.

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Pro und Contra

Nun muss man sich natürlich fragen, ist diese Umstellung gut – oder schlecht – oder beides? Ich persönlich denke dass viele Youtuber sich zu sehr darauf verlassen haben, mit dem „altbewährten“ gut zu fahren. Plattformen wie Youtube unterliegen ständigen Änderungen und Anpassungen – sowohl in Richtung Nutzererfahrung als auch in den Sektoren Werbung und möglichst gute Vermarktung.

Jetzt, wo Bewertungen und Kommentare anscheinend nicht mehr das Maß der Dinge zu sein scheinen, müssen viele Umdenken und eine Art „Panik“ bricht aus.

Während manche sich Vornehmen nicht auf den „Clickbait“-Zug mit aufzuspringen um weiter genug Aufrufe zu generieren, versuchen andere sich genau damit und/oder mit Gewinnspielen über Wasser zu halten, um die fallenden Abo-Zahlen abzufangen.
Veränderung ist mitnichten etwas per se schlechtes – und das Ziel zu mehr Content der auf die User zugeschnitten und dabei auch noch hochwertiger ist, ist natürlich super.

Davon kann man nun halten was man möchte, aber aus Sicht derjenigen die mit Youtube ihren Lebensunterhalt verdienen und viel Arbeit, Zeit und Energie in diese Projekte stecken, wäre etwas mehr Transparenz seitens Youtube natürlich besser gewesen – damit man sich auf solche Änderungen vorbereiten hätte können.

Für die Nutzer & Zuschauer

Aus Nutzersicht bin ich zwiegespalten: Einerseits bekomme ich seltener Videovorschläge die einfach nur daran gemessen werden dass sie der breiten Masse gefallen und mehr Vorschläge aufgrund meines bisherigen Videoschau-Verhaltens auf Youtube – das ist super und geht meiner Meinung nach genau in die richtige Richtung.

Andererseits gehen viele Videos von Leuten die ich abonniert habe um eben genau diese nicht zu verpassen einfach unter – und ich werde mit zuvielen „Neuvorschlägen“ bombardiert.

Selbst mit angeschalteter Benachrichtigung verpasse ich relativ vieles – und einige Kanäle wurden ohne mein Zutun ebenfalls de-abonniert, eine Sache die eigentlich nicht passieren darf.

Das Ende vom Lied – … oder eben auch nicht

Am Ende muss wohl jeder für sich selbst herausfinden ob er die neuen Änderungen mag oder nicht – und entweder muss man sich von Youtube abwenden und auf (kaum wirklich vorhandene) Alternativplattformen zurückgreifen – oder aber man arrangiert sich mit dem neuen Algorithmus, so wie wir es auch schon mit der neuen Startseite, dem nicht mehr so anpassbarem Kanaldesign und ähnlichem getan haben.

Youtube wird auch weiterhin die Schräubchen drehen, wenn man in der Chefetage der Meinung ist, dies sei nötig – das ist unausweichlich und so sicher wie das Amen in der Kirche. Entscheidend ist nur, was wir – die Nutzer auf die es ankommt – daraus machen.

Eure Meinung ist gefragt!
Habt ihr von den Veränderungen auf Youtube etwas mitbekommen?
Wie seht ihr die Sache?

2 Kommentare

  1. Da ich Youtube nur sehr wenig nutze (meist höre ich mir dort Spielesoundtracks an), ist das ganz tatsächlich sehr an mir vorbeigegangen. Aber Kanäle, die ich abonniert habe, rufe ich auch selbständig ab und an auf und schaue was es neues gibt.

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